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Hier eine kleine Einführung:
Die Anfänge des Nin-Jitsu entstanden zu einer Zeit, als in Japan ein rigoroses Feudalsystem herrschte, dessen Absolutheit in kaum einem anderen Land der Erde erreicht wurde und sich auch in keinem anderen Land einen derart langen Zeitraum hielt.
Die Klasse der Samurai (japanische Ritter) beherrschte das japanische Gesellschaftssystem über einen Zeitraum von mehr als 1000 Jahren mit absoluter Macht über leben und Tod gegenüber jedermann, der nicht der Samurai-Klasse angehörte.
Der Geist der Samurai-Klasse (Bushido = Weg des Kriegers) beherrscht noch heute weite Teile der japanischen Gesellschaft. Auch die weltweit führenden japanischen Handelsgiganten werden nach diesen Prinzip geführt.
Offene Auflehnung gegen ein derartiges Regime war so gut wie unmöglich. Menschen, die nicht im Einklang mit diesem Herrschaftssystem leben wollten, mussten ihre Absicht verbergen und im Untergrund arbeiten. Zu diesem Personenkreis gehörten auch die Ninja des feudalen Japan. Um ihr Leben in der bewaldeten Südregion der Zentralinsel Japans vor dem Zugriff des Herrschaftsapparates zu sichern, entwickelten sie ein hochspezialisiertes Überlebens- und Spionagesystem, das Nin-Jitsu. Hierin wurden alle Fähigkeiten aufgenommen, die für ein Überleben in einer feindlichen Umwelt notwendig waren.
Chinesische und tibetanische Lehren von Flüchtlingen aus China wurden ebenso in das Nin-Jitsu integriert, wie Kenntnisse die in Japan schon Vorhanden waren. Neben einem einzigartigen, ausschließlich praxisorientiertem Kampfsystem, das auch alle gängigen und selbstentwickelten Waffentypen einschloss, waren die historischen Ninja auch Spezialisten in vielen anderen Bereichen, so z.B. in der Kunst des Überlebens in freier Natur oder der Guerillakriegsführung etc.
Von den Samurais wurden die Ninja, da sie sich nicht dem Gesellschaftssystem anpassten, als verbrecherischer Personenkreis angesehen und auf Grund ihrer Fähigkeiten gefürchtet. Da, wie bereits angedeutet, der Geist der Samurai noch heute die japanische Gesellschaft prägt und alle traditionellen japanischen Kampfsportarten von Künsten der Samurai abstammen (Judo, Aikido, Kendo etc.), blicken ihre Betreiber zumeist noch immer, mit geradezu historischer Abneigung aus diejenigen, die heute Nin-Jitsu betreiben.
Es ist mitunter sehr schwierig, japanische Worte in treffender Weise in andere Sprachen zu übersetzen. „Nin“ ist im japanischen nur ein Wortlaut, der verschiedene Bedeutung haben kann. In der ersten Übersetzungsmöglichkeit heißt „Nin“ soviel wie „ausdauernd, verharren oder ertragen“, und zwar sowohl in körperlicher als auch in geistiger Hinsicht. Die zweite Übersetzungsmöglichkeit bedeutet soviel wie „heimlich, versteckt und schleichen“.
Wenn man die oberen bereits beschriebenen Umstände näher betrachtet, unter denen das Nin-Jitsu entstand und existiert, so haben beide Übersetzungensmöglichkeiten einen Sinn. Auch eine übertragene Bedeutung ergibt „Nin“ für einen, der sich heutzutage mit Nin-Jitsu beschäftigt, dass man Kontrolle über seinen Körper und Geist hat und Gutes von Falschem unterscheiden Kann.
Das Kampfsystem des Nin-Jitsu hat eine etwa tausendjährige Geschichte und Entwicklung hinter sich mit den verschiedensten Ryu-Systemen, die aber zu jedem Zeitpunkt ausschließlich einem Zweck dient, nämlich der Selbstverteidigung im umfassendsten Sinne des Wortes.
Während viele andere Kampfkünste sich von den Kampfmethoden zur Verteidigung des eigenen Lebens, zum Wettkampf oder philosophischen Methoden entwickelten (Karate, Judo, Aikido), gab es diese Entwicklung im Nin-Jitsu niemals.
Das Kampfsystem des Nin-Jitsu dient immer nur einem Zweck, nämlich eine nicht zu vermeidende Auseinandersetzung mit allen Mitteln zu überstehen.
Die Ryu
Die verschiedenen Kriegskunstdisziplinen wurden zunächst meist nur innerhalb von Familien und Clans praktiziert, weiterentwickelt und erhalten. Das war die Ryu.
Es bedeutet aber auch die Art und Weise, in der eine bestimmte Kampfkunst (oder mehrere) betrieben wird. „Ryu“ war also zunächst weniger die „Schule“ als der Ort, sondern mehr die stilistische Schule, der Stil (inkl. Der dahinter stehenden Strategie). Erst viel später kam es, nicht zuletzt infolge der Friedenszeit, tatsächlich zur Bildung von Schulen als Ort der Übung.
Obwohl innerhalb einer Ryu immer mehrere Disziplinen praktiziert wurden, gab es schon bald eine Entwicklung, nach der die „Schule“ eine Disziplin besonders betont. Dieser Umstand ermöglichte eine Klassifizierung der Ryu, wie die der Allstyle Vereinigung, die entwickelt wurde aus der Vielfalt der Techniken der einzelnen Ryu unter Federführung eines Clans hochgraduierter Dan-Träger der verschiedensten Kampfsportarten.
Sie beinhaltet einen Jahrzehnte alten Erfahrungsschatz und deren persönliche Note. In ihr sind die meisten Techniken aller fernöstlichen Kampfsportarten integriert.
Schläge, Tritte, Würfe, Halte-, Hebel- und Nerventechniken, mit und ohne Waffen, im Stand und am Boden beinhaltet die Ausbildung, wobei auf Grundtechniken besonderer Wert gelegt wird.
In der Struktur der Ausbildung nehmen die „Waffen“ einen wichtigen platz ein, wobei der Hauptzweck ein „Unterstützender“ ist. Folgerichtig werden Waffen im Training auch nicht als „Waffen“, sondern als „Budogu-Werkzeuge“ bezeichnet.
Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist überdies der Freikampf, mit welchem frühzeitig, auf Grund seiner Vielseitigkeit begonnen wird.
Die von Beginn an geübte Atemtechnik ist dabei entscheidend für die Effizienz und Dynamik, der zu erlernenden Übungen. Durch die Vielseitigkeit ihrer Struktur, entwickelt sich bei kontinuierlichem Training eine wünschenswerte Spezialisierung in den einzelnen Disziplinen.
Diese wirksame Form der modernen Selbstverteidigung begeistert unsere Sportler durch die scheinbar unerschöpfliche Vielfalt der verblüffendsten Techniken und Kombinationen, beruhend auf physikalischen, anatomischen und physiologischen Gegebenheiten.
Die Erfüllung der in § 32 StGB gesetzlich normierten Erfordernissen werden schon durch die Unterrichtsführung auf die Sportler übertragen. So werden durch die Erziehung zu Fairness, Selbstdisziplin und Verantwortung für den Partner im Unterricht, unter der Leitung unserer bewährten spezialisierten Lehrkräfte, äußerst dynamische Unterrichtsformen praktiziert.
Ein regelmäßiges Training versteht sich von selbst. Es verbessert das Allgemeinbefinden, verschafft ein gesundes seelisches und körperliches Gleichgewicht, erhöht die Behändigkeit und lehrt darüber hinaus, die Dinge mit dem nötigen Abstand zu betrachten.
Ninjitsu vermittelt nicht nur körperliche Kraft, sondern auch die Einsicht zu diszipliniertem Denken. Nur durch diese Einsicht ist es möglich, unter Beachtung des Ehrenkodex (Bushido), die Geheimnisse des Ryu zu erfahren.
Ausbildungs- und Prüfungsordnung | |
|
| 6.Kyu | 5.Kyu | 4.Kyu | 3.Kyu | 2.Kyu | 1.Kyu | 1.Dan | |
Grundtechniken | X | X
| X | X | X | X | X | |
Ausweichtechniken | X | X | X | X | X | X | X | |
Schlagtechniken | an der Pratze | X | X | X | X | X | X | |
Fußtechniken | an der Pratze | X | X | X | X | X | X | |
Rollen+Fallen | X | X | X | X | X | X | X | |
Würfe | 3 | 4 | 6 | 9 | 12 | 15 | 20 | |
Abwehr- und Angriffstechniken nach freier Wahl in Kombinationen vorführen. Kombinationen sind effektvolle Zusammenfügungen von Ninjitsutechniken im Stand und Boden. Es müssen jeweils Schläg-, Tritt- ,Würf-, Hebel- und Würgetechniken im Programm sein. | |
Fasstechniken | - | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |
Umklammerunstechniken | - | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |
Schlagtechniken | - | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |
Tritttechniken | - | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |
Würgetechniken | - | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |
Bodentechniken | - | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |
Waffentechniken (ab P 18) | - | - | 3 | 6 | 8 | 10 | 12 | |
Randori/ Kumite | - | - | X | X | X | X | X | |
Kata | - | - | - | - | - | - | X | |